Was bringt die Feinstaubplakettenverordnung? Die Umweltplakette hat nichts gebracht für die Umwelt: Davon zeugen diverse Messungen. Selbst wenn in der Vergangenheit praktisch kaum Kontrollen stattfanden und zuletzt viele Verstöße feststellbar waren – eine Verbesserung der Luftqualität konnte bisher niemand nachweisen. Für die Autofahrer hat die Plakette dagegen einiges gebracht: Sie ist eine Mehrbelastung, weil ohne den richtigen Aufkleber Innenstädte mit Umweltzone tabu sind. Nicht zuletzt kostet der Aufkleber natürlich Geld.
Ab morgen, den 19. November geht das Schröpfen munter weiter: Bei der Hauptuntersuchung von Pkw bemängeln Prüfer künftig auch ein dort eingetragenes „falsche“ Umweltplakette.
Im Jahr 2012 wechselten knapp 6,9 Millionen Pkw den Eigentümer. Nicht wenige müssen nun zusätzlich zu Umschreibegebühren, für die Ausstellung der Fahrzeugpapiere und das Prägen neuer Nummernschilder noch einmal in die Tasche greifen. Dabei ist der Plaketten-Irrsinn für fast alle Benziner in Deutschland praktisch überholt. Seit Mitte der 1980er-Jahre ist der Katalysator bei hier zugelassenen Autos der Regelfall.
Solche Autos erhalten eine grüne Plakette, und die lässt sich praktisch nie zerstörungsfrei von der Scheibe entfernen, egal welche Nummer darauf angegeben ist. Zudem sollte die Daten-Sammelwut der Behörden es erlauben, mit wenigen Klicks die Zulassungshistorie eines Pkw nachzuvollziehen. Damit ließe sich schnell ermitteln, ob der Wagen entsprechend der Kriterien für die grüne Plakette sauber ist oder nicht.
Fahrzeuge bis Baujahr 1983 können als Oldtimer zugelassen werden, wenn ein Gutachter die entsprechenden Kriterien überprüft hat.
Entsprechend klein ist der Anteil an Benzinern, die hierzulande unterwegs sind und ohne Katalysator wirklich die Luft verpesten. Andererseits erhalten auch modernste Direkteinspritzer mit hohem Partikelausstoß den grünen Aufkleber.
Außerdem: Eine Garantie gegen Missbrauch sichert auch die Gebühren auslösende neue Vorschrift keinesfalls. Es ist kein Hexenwerk, an eine Blanko-Plakette zu gelangen und den grünen Aufkleber, der freie Fahrt in Umweltzonen erlaubt, selbst mit der passenden Zulassungsnummer zu versehen. Aber was wäre Deutschland ohne seine Regulierungswut? Als High-Tech-Standort präsentiert sich die Republik so jedenfalls nicht. mid/ld
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