Weg mit den braven Rundungen, jetzt wird’s rockig-kantig. Autobauer Audi rollt im November den neuen A1 Sportback zum Händler.
2010 angetreten, um dem Mini Konkurrenz zu machen, hat sich Audis Kleinster inzwischen zur festen Größe im Modellprogramm gemausert. Mehr als 830 000 Käufer weltweit griffen in den vergangenen sieben Jahren zu, die meisten davon waren Frauen. Umso erstaunlicher – oder auch nicht – dass die Ingolstädter die zweite Generation ihrem „Premium-Kleinwagens“ nun ein „maskulines Design“ geben.
Schon die neue Bezeichnung deutet es an:
Der A1 Sportback wird nur noch als Fünftürer angeboten. Auf 4,03 Metern um rund sechs Zentimeter gestreckt duckt sich Audis Einstiegsmodell bei gleicher Breite von 1,74 Meter einen Zentimeter tiefer (1,41 Meter) auf dem Asphalt. Zusammen mit der breiten Spur und den kurzen Überhängen ergeben sich wuchtigere Proportionen. Hinzu kommt ein deutlich kantigeres, mit scharfen Schnitten und Linien gefrästes Karosseriedesign. Besonders gut zu sehen ist das auf Motorhaube und Flanken. Der tiefer platzierte Singleframe-Kühlergrill ist nun wie schon bei den neuen Modellen A7 und A6 sechseckig geschnitten. Darüber, zwischen Haube und Grill, zitieren drei flache Schlitze die Rallye-Ikone Sport Quattro von 1984, ebenso wie die breite, leicht geneigte hintere C-Säule, die bei einer ersten Sitzprobe jedoch eine Menge Licht und Sicht schluckt.
Das einstmals kuppelförmige Dach spannt sich nun etwas flacher und straffer über den Köpfen der Insassen und verzichtet auf die silberfarbenen Streben. Dafür gibt es nun Kontrastfarben für Dach, Außenspiegel, Frontspoilerlippe und Seitenschweller. Ins Auge springen außerdem die, ähnlich wie beim SUV-Pendant Q2, betonten Radhäuser. Ebenso wie die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht-Grafik in Flügelform. Am deutlichsten zu sehen und ein echter Hingucker ist die rockige Einführungs-Edition mit abgedunkelten Scheinwerfern und Heckleuchten (in Anlehnung an den legendären Rallye-Audi und Ur-Quattro), schwarz abgesetztem Ringe-Logo im Singleframe sowie großen 18-Zöllern in Weiß, Schwarz – oder Bonze! Aber auch die Topversion S line mit größeren Lufteinlässen, Schwellerleisten, verlängertem Dachspoiler und Doppelendrohr macht was her. erstmals kann der Kunde beim neuen A1 Sportback, unabhängig von den drei Ausstattungen, die Exterieur- und Interieur-Lines miteinander kombinieren.
Sportlich ist auch das Interieur eingerichtet. Straffe Linien und Flächen finden sich auf Armaturentafel, Mittelkonsole und Türen, über dem digitalen Kombiinstrument thront eine Hutze, Mittelkonsole und der optionale MMI-Touchscreen sind leicht zum Fahrer geneigt, auf der Beifahrerseite glänzen Flächen in Black-Panel-Optik, die sich bis in die Türen zieht. Gegen Aufpreis setzt Ambiente-Licht in 30 auswählbaren Farben bei Dunkelheit das Interieur in Szene.
Die neuen Dimensionen schaffen natürlich entsprechend mehr Platz in Innen- und Kofferraum. Letzterer wuchs um 65 Liter und fasst nun im Normalzustand 335 Liter, bei umgeklappter Fondlehne lassen sich über die 67 Zentimeter niedrige Ladekante auch bis zu 1090 Liter verstauen. In puncto Infotainment darf sich der kleine Audi wie üblich bei seinen großen Brüdern bedienen. Schon in der Basisversion ist serienmäßig ein digitales Kombiinstrument mit 10,25 Zoll großem Display und ein Multifunktionslenkrad an Bord.
Wie in den meisten Audi-Modellreihen nur gegen Aufpreis erscheint hinterm Lenkrad auch das digitale Virtual Cockpit mit seiner brillanten Navigations- und Multimedia-Darstellung. Serie ist immerhin eine Audioanlage mit Bluetooth-Schnittstelle. Ein 8,8 Zoll-Touchscreen mit Smartphone-Bedienung und Handschrifteingabe gibt’s erst mit dem MMI Radio Plus. Und in der Topversion bietet die MMI Navigation Plus einen 10,1 Zoll großen Touchscreen mit Smartphone verbesserte Sprachbedienung, verschiedene Online-Dienste, Smartphone-Integration inklusive zweier USB-Schnittstellen (Connectivity-Paket) und drahtlosem Aufladen und Anbindung an die Bordantenne (Pone Bx). Schließlich lässt sich der A1 Sportback auf Wunsch auch in eine mobile Jukebox oder einen Konzertsaal verwandeln. Ein Audi-Soundsystem mit acht Lautsprechern inklusive Subwoofer stellt dafür 180 Watt bereit, das Bang & Olufsen-Premium-Soundsystem bollert sogar 560 Watt in 3D-Effekt aus seinen elf Lautsprechern.
So wie das Infotainment stammen auch die elektronischen Assistenten aus der hauseigenen Oberklasse. Neben Standards wie Spurverlassens- und Kollisionswarner gehören hier der selbstregulierende Tempomat, der in Verbindung mit der S-Tronic-Doppelkupplung im Geschwindigkeitsbereich von null bis 200 km/h (ab 30 km/h mit manueller Schaltung) den gewünschten Abstand zum Vordermann hält, sowie der Ein- und Auspark-Roboter zu den Highlights.
Bei der Motorenauswahl verzichtet Audi nach dem Diesel-Desaster komplett auf die Selbstzünder und bietet nur noch aufgeladene Turbo-Benziner mit Leistungen von 95 PS (70 kW) bis 200 PS (147 kW) an. Los geht’s mit dem Dreizylinder 1.0 TFSI, wahlweise mit 95 PS oder 114 PS, gefolgt von den Vierzylinder-Aggregaten mit 1,5 Liter Hubraum und 150 PS sowie 2,0 Liter Hubraum und 200 PS. Partikelfilter gehören immer zu Serie. Auf die Straße gelangt die Kraft über ein manuelles Schalt- oder das Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen – mit Ausnahme der Topversion 40 TFSI, bei dem einen Sechsgang-S-Tronic die Schaltarbeit übernimmt.
Drei Fahrwerkskonfigurationen hat Audi für den A1 Sportback im Angebot. Neben dem Basisfahrwerk steht optional ein strafferes Sportfahrwerk zur Wahl, das wiederum durch schaltbare Dämpfer getoppt werden kann. Dazu gesellen sich zwei Dynamikpakete mit jeweils unterschiedlichen Zutaten, darunter größere Bremsscheiben, Soundaktuator oder das Audi Drive Select. Das Fahrdynamiksystem mit den vier wählbaren Modi „Auto“, „Dynamic“, „Efficiency“ und „Individual“ greift per Knopfdruck auf Servolenkung und Motorcharakteristik zu und bindet ebenso weitere Extras wie die S-Tronic, Tempomat mit Stopp-&-Go-Funktion, Start-Stopp-System, Motorsound und eben jene schaltbaren Dämpfer mit ein.
Die Preise stehen noch nicht fest. Erst im Juli 2018 wollen die Ingolstädter ihre Bestellbücher öffnen.
Wie beim Vorgänger soll es aber unter 20.000 Euro losgehen. ampnet/fw
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